Begegnungen mit Hohenlohe – Schlosshotel Friedrichsruhe


 

 

Es ist einer dieser letzten herrlichen Herbsttage, mit goldenen Blättern und tiefblauem Himmel, als ich am späten Vormittag nach Hohenlohe vom Starnberger See aus aufbreche. Zugegeben, ich muß umgehend mein Navigationsgerät aktivieren um genauer zu erfahren, wo dieses „Hohenloher Land“ mit seinem Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe genau liegt.

Um München herum Richtung Süden ploppen sie auf, die vertrauten roten Stausymbole. Der Verkehr auf der A 95 nach Garmisch fließt bereits auf Starnberger Höhe nur noch zäh vor sich hin.

Es scheint ein Münchner Dogma zu sein: Erholung und Freizeit ist gleich Fahrt in den Süden. Warum eigentlich?

 

Die antizyklische Fahrt Richtung Norden sorgt zumindest für eine stressfreie Anreise. Die Region Hohenlohe gilt als Land der Burgen und Schlösser – wie konnte ich das all die Jahre nicht wahrnehmen? Das 1712 im Stile der Spätrenaissance erbaute Jagdschloss von Graf Friedrich dem Zweiten ist eines davon. Zweieinhalb Stunden hat die Fahrt nur gedauert. Jetzt ist es ein Luxushotel, dessen Auszeichnungen sich endlos aneinander Reihen. Fünf Sterne Superior,  Mitglied bei Small Luxury`s Hotels of the World,  Gourmet – Restaurant mit einem Stern im Guide Michelin und 16 Gault Millau Punkten. Dazu die Jägerstube mit nochmals 15 Punkten.  Der kulinarische Genussstandard ist also sicher gestellt.

 

Wirklich aufmerksam wurde ich aber aufgrund einer anderen Auszeichnung: Der Auszeichung von 20 Punkten und 4 Lilien im Relax Guide in Folge.

Damit steht das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe, zusammen mit dem Lanserhof Tegernsee, an Platz 1 der besten deutschen Wellnesshotels. Das ist ein Versprechen! 

Der 27 – Loch Golfplatz runden das Gesamtbild angenehm ab.

Nun gibt es die Dinge, die man erwarten darf, wenn man auf diesem Level gastiert. Die Qualität der Matratzen, edle Hölzer und die Verwendung von Naturstein im Spa Bereich etwa. Da ist die Zigarrenlounge, ein Privat Spa, das gemütliche Kaminzimmer mit kleiner Bibliothek – die einige ausgezeichnete Kunstpublikationen aus der Sammlung Würth – übrigens der Eigentümer des Hauses – aufweist.

 

Aber wenn wir ganz ehrlich sind, gibt es nur die eine Sache, die ein Haus in seiner Substanz einzigartig  macht und die andere Sache, die sie, sich darin wohlfühlen lässt.

Die materielle Substanz liegt in der Authentizität, der Geschichte und der Wurzel eines Hauses. So wurden auf den Zimmer im Schloßteil des Hotels ausschließlich Originale Antiquitäten verwendet. Die gesammte Anlage, inklusive Golfplatz, ist in einen 300 jährigen Lustgarten gebettet. Hier erlebt man deutsche Geschichte von ihrer verspielten, lustvollen Seite.

Die Sache mit dem Wohlfühlen ist dann nochmal ein ganz anderes Thema. Es ist die Hohe Kunst vom Umgang mit dem Gast, von der ich spreche. „Wir wollen ehrliche Begegnungen schaffen“ erzählt mir Joerg Wedegaertner, Direktor des honorablen Hauses. „Die meißten unserer Mitarbeiter stammen hier aus der Region und sind Teil unserer Identität. Von daher halte ich nicht viel von standardisierten Höflichkeitsfloskeln – ein „Guten Tag“ muß von Herzen kommen und so gemeint sein, wie  es ehrlich empfunden wird“.

Selbst aus dem Norden Deutschlands kommend, mußte auch er sich zunächst mit dem schwäbischen Dialekt und der regionalen Mentalität vertraut machen. Dass er längst angekommen ist spürt man sofort.

Er legt Wert auf Details, Umgangsformen und das Gesamtbild in seinen unendlichen Facetten. Aber die Hohe Schule, des sich Zeit nehmen, des Zuhören und des Ganz für seinen Gegenüber da zu sein, verkörpert er in seiner Person. Das ist also die Sache mit dem „sich Wohlfühlen“, sie lässt sich nicht klassifizieren, nicht mit Sternen und Punkten ausdrücken. Es ist der Ort, wo ich als Mensch willkommen bin.

χ  Tobias Vetter

www.schlosshotel-friedrichsruhe.de